Vernissage: Am Sonntag, 03.November 2019; 11:00 Uhr
Führung durch die Ausstellung: 09.11.2019; 11:00 Uhr
Lesung aus dem Buch CAVON: 24.11.2019; 11:00 Uhr
Dauer der Ausstellung: Vom 03.11. bis 30.11.2019
Der Sammler – Die Sammlung
Karl Kern, Mathematik- und Physik-Lehrer a.D. des Walter-Gropius-Gymnasiums in Selb ist der Sammler. 1997 stieß er auf einem Antik-Markt in der Region auf eine Mappe mit Werken des Künstlers Bernhard Nowak alias CAVON. Er war spontan von den Bildern fasziniert und griff zu. Infiziert von CAVON entstand förmlich eine Sammlersucht. Im Laufe der Jahre sammelte Kern über 1.500 Zeichnungen, Grafiken, Collagen und Gemälden des Künstlers. So wurde aus dem Geisteswissenschaftler Karl Kern, der Kunstsammler Karl Kern und zugleich größter Fan von CAVON. Aus dem Kunstsammler wurde letztendlich der Autor Kar Kern, der den biografischen Roman“ CAVON“ verfasste. Der ehemalige Lehrer schlüpfte dabei als Ich-Erzähler in die Rolle des Künstlers CAVON. Der Charakter der Romanfigur entsprang selbstverständlich aus der Phantasie des Autors und enthält streckenweise sicher auch Charakterzüge des Autors selbst. Kern fügt fiktive Personen mit ein, um dem Roman entsprechend Spannung und Esprit zu verleihen. Doch er hält sich streng an den tatsächlichen Lebenslauf des Künstlers Bernhard Nowak, den er über intensiver Recherche ans Tageslicht brachte.
Die Lektorin und Kunsthistorikerin Dr. Frauke Bayer verfasste das Vorwort.
Am 24. November 2019 um 11: 00 Uhr findet im Rosenthal-Theater eine Lesung aus dem Buch durch den Autor persönlich statt.
Autor / Kunstsammler Karl Kern
Der Künstler – die Kunst
Bernhard Nowak alias „CAVON“ und später auch unter dem Pseudonym „B.Idamann“ bekannt zählt zu der sogenannten „verschollenen Generation„ oder auch „vergessenen Generation“. Unter dieser Bezeichnung werden deutsche Künstler zusammengefasst, die vor dem Nationalsozialismus bereits künstlerisch aktiv waren. Deren Kunst sich jedoch nicht mit den Vorgaben der Kunst des Nationalsozialismus vereinbaren ließen. Folglich im dritten Reich Berufsverbot bekamen und danach nicht mehr an Ihre Erfolge anknüpfen konnten bzw. schlichtweg vergessen wurden.
Die Ausstellung zeigt das umfassende Schaffen und Wirken des Künstlers in verschiedenen, thematisch und technisch gegliederten Feldern. 147 Zeichnungen, Collagen und Schnitte des Künstlers werden gezeigt. Arbeiten mit Bleistift, Tusche, Tinte, Aquarell, Gouache, Wischtechnik, Mischtechnik, Linol- und Holzschnitt… Werke ab 1922 bis 1965 sind zu sehen.
1948 Selbstportrait
1960 Collage Selbstportrait
Vita des Künstlers
1914 Tod der Mutter – Nowak kommt zum Onkel – einem Modelleur und Bildhauer – nach Berlin
1914-1921 verschiedene Umzüge, Schulen und Pflegestationen.
1921 Abitur in München
1921/1922 Schule für zeichnende Künste und Malerei von Moritz Heymann in München; Pseudonym CAVON (Anagramm von Nowak)
1922-1923 Mitglied der NSDAP
1924 Geburt Sohn Helmut (verschollen 1945)
1926 bis 1928 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München
1927 Ehe mit Else Nowak geb. Gisler (*1901; †1934)
1928 Mitglied im Künstlerbund „Die Unabhängigen“ in München
1929 -1932 Stipendium des Künstlerhauses in Salzburg
Amt des Schriftführer im Zentralverband bildender Künstler Österreichs; Lehrauftrag und arbeitet als aktiver Künstler
1929 Gruß aus Binz
1930 Lange Gasse Salzburg
ab 1933 Berufsverbot als Künstler – berufliche Ende als Maler
1933-1937 Arbeitslosigkeit
bis 1941 erstellt er illegale Grafik-Aufträge, Hitler-Karikaturen
1940 Heirat Ida Nowak geb. Krupkat (*1905), Geburt Sohn Friedrich
1940/1941 Ausstellungsleiter Hilfswerk für Bildende Kunst, Berlin, kuratiert Ausstellungen in Leipzig, Prag,Bamberg
1942 Einzug in den 2 Weltkrieg
um 1932 ohne Titel
um 1932 "Kindsmörderin"
1932 Titel "Dame Politik"
1933 ohne Titel
1936 Titel "Engelhardt Bräu"
1937 Titel "Alma"
1938 "Monumente des Jahrhunderts"
1942 Titel "Warenhaus der Damen"
Gründung der Zeitschrift „Woge“ zusammen mit Slavi Soucek und Viktor Reimann; Arbeitet unter Nowak und Psydomyns „Bernd Idamann“ (Mann der Ida)
1946 Ausweisung und Rückübersiedlung nach Berlin;
Zeichnungen für „Tägliche Rundschau“, „Ulenspiegel“, Mitarbeit satirisch humoristische Zeitschrift „Frischer Wind“
wird zum wichtigen Akteur der Kulturpolitik Ostberlins
1949 Entscheidung und Übersiedlung in die DDR
1949 Titel "Krieg
1949 "Am(a)izone und Ihr Trainer"
1954 bis 1959 Tätigkeiten an verschiedensten Redaktionen
1959 wissenschaftlicher MA der Akademie der Künste; Aufbau Plakat-Archiv
ab 1962 Kunstpublizist und Buchautor
1985 stirbt Nowak in Berlin