Natálie Roučková ist die Tochter des tschechischen expressiven Malers Pavel Roučka und der ebenfalls tschechischen Modedesignerin Daniela Flejšarová (E. Danielly). Ihre Ausbildung begann folglich bereits als kleines Kind. Wie auch die Liebe zur Malerei und Kunst wurde ihr die Liebe zu Pferden mit in die Wiege gegeben. Pferde und ihre Umgebung sind für Natalie eines der wichtigsten Themen in ihrer Arbeit, schließlich hat sie ihr ganzes Leben lang mit ihren Pferden im Springsport angetreten. Geboren im historischen Zentrum von Prag, arbeitet Natalie in ihrer Heimatstadt und lebt mit dem Reiter Aleš Opatrný und ihren drei gemeinsamen Kindern auf dessen Gestüt zwischen Prag und Pilsen zusammen.

Rubic Cube / Zauberwürfel

Kurz-Vita des Künstlers:

1984 geboren in Prag, Tschechischen Republik
1999-2003 Sommerakademie in Frauenau, Deutschland,
Studium Holzschnitzerei, Modellbau, Animation, Malerei
2002-04 Zeichen- & Modellier-Unterricht bei Boris Jirků, Jiří Beránek
2011 Magister-Abschluss an der Akademie der Künste, Architektur und Design, Prag
Atelier Umweltkunst (Marien Karel), Malatelier (Stanislav Diviš), Mixed Media (Jiri Černický)

Seit 2014 diverse Ausstellungen in Prag, Deutschland, Österreich und London.
2009 und 20013 Goldmedaille Damen im Springreiten

Theater

Pferde in der Kunst

Wir kennen Pferde in der Kunst. Wildpferde in den steinzeitlichen Höhlenmalereien der „Grotte Chauvet“, die farbigen Pferde von Franz Marc und Picassos leidendes Pferd in seinem Werk „Guernica“. Ab jetzt auch die charaktervollen, farbenfrohen Pferde von Natalie Roučková. Die Hauptaufgabe Ihrer Bilder ist die Vermittlung des Charakters des Tieres. Nicht nur das übliche Wesen der Pferde, sondern auch deren spezielle, deren individuelle Schicksale werden dem Betrachter auf beeindruckende Weise vermittelt.

Perspektive des Vaters

Der Vater schwärmt von der künstlerischen Komposition in den Werken seiner Tochter: „Farbe, Struktur & Proportion sind die großen Stärken in Natalies Bildern.“ Die malerischen Fähigkeiten, die Ausdrucksmittel sind zweifelsfrei gekonnt.

Wenn Natalie Roučková Farbe zum Einsatz bringt, dann sehr kräftig und kontrastreich. Farbe wird von ihr oft dick aufgetragen; zum Teil in mehreren Schichten. Ihre farbigen Pferde sind stark, sie haben Strahlkraft und sie sind wild und natürlich. Lange Trocknungspausen passen nicht zu den lebendigen Motiven, daher verwendet sie Acryl und keine Ölfarbe. Das Bild „Green Day / Grüner Tag“ (Nr. 3) trocknete erst auf der Reise von Hořovice nach Selb.

Struktur: Die Tiere sind beweglich, unruhig oder gar nervös. In Aufbruchstimmung – wie die Künstlerin. Ihr Stil ist lebendig, verspielt. Die Figuren bewegten sich zunächst auf einem abstrakten Hintergrund. Dieses Prinzip wandelt sich jüngst. Wir sehen die Pferde neuerdings selbst als abstrakte Figuren ohne erkennbaren Hintergrund. Manchmal nur noch auf der unbehandelten Leinwand. ZU diesem Wandlungsprozess passt der Titel der Arbeit „Looking Forward / nach vorne schauen“ (Nr. 39).

Proportion: Sie lebt was sie malt und malt was sie lebt. Man spürt und merkt diese tiefe Vertrautheit zum Tier. Die anatomische Proportion der Körper, der Kopf, die Hufe und auch das Becken wie im Bild „The Back Part / Das Hinterteil“ (Nr. 41) sind stimmig. Wenige, rasche Pinselstriche genügen.

Green Day / grüner Tag

Locking Forward / Nach vorne schauen

The Back Part / Das Hinterteil

Perspektive von Natalie

Es sind vor allem emotionale Kriterien mit denen Natalie ihre Kunst beschreibt. Mit den Worten „Schicksal, Menschlichkeit & Bewegung“ lässt sich dies zusammenfassen.

Sie portraitiert Pferde mit schicksalhaften Lebensläufen, wie zum Beispiel „Red Hero. roter Held“ (Nr. 9). Red Hero ist ein Pferd mit nur einem Auge. Es kann nicht räumlich sehen, gewinnt dennoch den internationalen Weltpokal. Oder Cohiba (Nr. 11) ein Champion, der Sonntags ein bedeutendes Turnier gewinnt und Montags unerwartet verstirbt.

Sie verleiht Ihren Tieren menschliche Eigenschaften, wie Nervosität (siehe oben im Bild „Theater“), Wut und Zorn (Bild „Spiegel“ Nr. 44) oder Liebe  wie im Bild „Couple/Beziehung“ (Nr. 2). In dem Bild „Child of Light“ verarbeitet Natalie die Trauer um einen geliebten Menschen indem sie drei Pferde hintereinander malt, deren Aura langsam verblassen und schließlich entschwindet.

Die dritte Ebene in Natalies Kunst ist die Ebene Bewegung in Form von Dynamik und Fortschritt. Wie zum Beispiel die energiegeladenen ausschlagenden Vorderbeine eines Pferdes (Horse Box / Pferdebox Nr. 12) oder das würdevoll auf uns zuschreitende Pferd im Bild „I´m Comming / ich komme“ (Nr. 1).

Red Hero / roter Held

Cohiba

Couple / Beziehung

Spiegel

Child of Light

Horse Box / Pferdebox

I´m comming / Ich komme

Die Ausstellung ist bis zum 29. November 2021 im Rosenthal-Theater zu besichtigen.
Öffnungszeiten:
Do von 16:00 bis 18:00 Uhr
Sa von 10:00 bis 14:00 Uhr
So von 10:00 bis 12:00 Uhr
Und zu allen Theater- und Konzertveranstaltungen  /an Feiertagen geschlossen).

Gruppen auf Anmeldung: ++49 (0)9287-8827546