Pavel Roučka ist in der interessierten Selber Kunstszene bereits seit dem Millennium-Projekt „Grenzüberschreitungen“ 1999/2000 des Kunstverein Hochfranken Selb e.V. ein Begriff. Der Autodidakt ist ein international gefragte Künstler und ist in namhaften Kunstsammlungen vertreten. Er hatte Ausstellungen in den USA, Kanada, Japan, China, Frankreich, Italien… Wie gefragt seine Bilder sind, zeigt sich an der Tatsache, dass er im Augenblick vier Ausstellungen parallel am Start hat.
In Selb zeigt der knapp 80-jährige Künstler Arbeiten aus seiner jüngsten Vergangenheit.
Kurz-Vita des Künstlers:
1942 geboren in Prag, Tschechischen Republik
1956-1960 Studium der Geodäsie und Kartografie, Prag
1968-1969 Szenografie für Zeichentrickfilme in Belvisiun, Brüssel
1969 Malereistipendium des Verbandes der tschechischen bildenden Künstler, Prag
1995 Abschluss an der Académie des Beaux Arts, Paris
ab 1974 Malerei, Grafik
ab 1977 Zeichnungen, Lithografie
seit 1993 Leitung der Malerei-Klasse in der Sommerakademie in Frauenau, D
seit 1996 Leitung der Lithografie-Klasse an der Akademie der bildende Künste in Maastrich, NL
Abstrakte Malerei
Pavel Roučka malt weitgehend abstrakt. Dennoch scheint immer wieder die Anlehnung an die Figürlichkeit bei ihm durch. Wobei man natürlich nicht bestimmte Personen identifizieren kann, sondern lediglich eine Andeutung von Menschen wahrnimmt. Allerdings beinhaltet die Haltung, also die Körpersprache, solcher Figuren sehr wohl eine spezifische künstlerische Aussage.
Anders wie bei vielen seiner abstrakt malenden Kollegen hat Pavel Roučka bevor er an eine leere Leinwand tritt, bereits im Kopf, „was“ er malen will. Das „wie“ ergibt sich dann beim Malen.
Er hatte lange Zeit unter den Farben zwei Favoriten, nämlich nicht einfach ein sondern ganz speziell sein Rot und sein Blau. Diese Vorliebe zieht sich immer noch durch sein künstlerisches Schaffen, ohne dass sie zu einer bloßen „Masche“ verkommen war; jetzt allerdings ein Stück reduzierter.
DELILAH (Diptychon) 2021
Grüne Dämmerung 2022
Farbe, Fläche & Themen
Jüngst, so scheint es, rückt auch das Grau in seinen Bildern deutlich nach vorne. Jedoch nicht ein bestimmtes Grau, sondern viele Abstufungen. Warum auch nicht? Schon von Cézanne stammt die Feststellung „solange man kein Grau gemalt habe, sei man kein Maler“.
Die Teil-Flächen in Roučkas Bildern wurden in im Laufe der Zeit zunehmend kleiner, dadurch mehr und gestischer.
Und immer wieder stellt er die Frage: „Was ist maximal in einem ist möglich? Ich denke z.B. an die Darstellung erotischer biblischer Figuren („Delilah“). Und hinter manch einem Bild mit dem Titel „Euphorie“ verbirgt sich seine Frage: „Wer kann heute noch Leidenschaft zeigen?“
EUPHORIA 2016
GOLGATHA 2021
VISUALISIERUNG von Musik
Pavel Roučka liebt es Musik zu Visualisieren. Zum Beispiel Stabat Mater, op. 58, des böhmischen Komponisten Antonín Dvořák oder Sinfonie No. 9 aus der neuen Welt Satz Allegro con fuoco von An.tonín Dvořák
SABAT MATER 2021
ALLEGRO con FUOCO
Die Ausstellung ist bis zum 17. Juli 2022 nach telefonischer Terminvereinbarung in der Galerie Goller – Ringstr. 52 in 95100 Selb zu besichtigen.
Terminvereinbarung unter: +49 (0)9287 – 4347