Susanne Werdin arbeitet konkret und konstruktiv. Der Rhythmus ihrer Bilder ist stark durch die Musik geprägt.

Bausteine, beziehungsweise Motive, ihrer Kunst und Grundlage ihrer Kompositionen sind Kreise und Kreissegmente, Quadrate, Rechtecke, Parallelogramme. Mit höchster Disziplin zieht sie Linien, schafft Verbindungen wie auch Überschneidungen.

Konkreter Bezug zur Region

Die konstruktiv-konkret arbeitende Künstlerin hat eine nicht zu unterschätzende Affinität zum Ausstellungsort. Denn die Region steht für Susanne Werdin für die konkrete Kunst. Als Beispiel nannte Hans-Joachim Goller bei der Eröffnung der Ausstellung im Rosenthal-Theater Selb: Das IKKP in Rehau, Das Kleine Museum in Weißenstadt, Fassaden, Skulpturen und die Galerie Goller in Selb.

„Mehr als das was zu sehen ist…“

Ihre strengen Konstruktionen wären gleichfalls musische Kompositionen, sagt Volker Seitz, der zweite Redner zur Ausstellung. In Werdins Werken gibt es laut ihrer eigenen Aussage „mehr, als das was zu sehen ist.“ Es gibt das Dahinter. Verstecktes würde durchschimmern. In Ihren Bildern herrsche Transparenz und Durchsichtigkeit. Ferner entstehe die Spannung ihrer Bilder „in den Zwischenräumen.“ Gerade dort, an der Stelle an der Werdin in ihren mehrteiligen Arbeiten bewusste Zwischenräume lässt, würde etwas passieren. Spannung entstehe und entlade sich genau an diesen Orten. Die Funken sprängen über und es wäre, als ob das heiße Rot durch die schwarzen Kohlen glühe oder ein gelber Blitz durch die dunkle Nacht zucke und diese erhelle. „Die Spannung entsteht in den Zwischenräumen.“

Es bewegt sich einiges in den Bildern von Susanne Werdin. Aber nichts sei chaotisch, sondern alles rhythmisch. Ihre Kunst ist sichtbare Musik – präzise, konkrete Kompositionen, die auch und vor allem bewegen und emotional sind: „Es geht um die Bewegung.“

(Auszug aus der Eröffnungsrede zur Ausstellung von Hans Joachim Goller und Volker Seitz)

Die Paarung aus Musik und Malerei spielen eine dominierende Rolle. Werdin will die Musik sichtbar machen. Sie setz sich dabei mit dem Widerspruch auseinander, dass Musik weiter läuft, während ein Bild steht.

Vita der Künstlerin

geboren 1964 in Wilhelm-Pieck-Stadt an der Neiße (heute Guben)
Ausbildung zur Kantorin an der Kirchenmusikschule, Greifswald
Ausbildung zur Krankenschwester
1991-1997 Studium der Malerei und Grafik in Leipzig

Bevor sich Susanne Werdin für den Beruf der bildenden Künstlerin entschied, schloss sie zwei Ausbildungen ab, die zur Kantorin und die zur Krankenschwester. Erst dann studierte die Malerin in Leipzig und verließ die Hochschule für Grafik und Buchkunst als Meisterschülerin. Seit 2001 ist sie freischaffend tätig und erhielt eine Reihe von Preisen und Stipendien. Mit zahlreiche Einzel- und Gruppen-Ausstellungen im In- und Ausland präsentierte sie in den letzten Jahren ihre Kunst.

Vom 03.03.19 bis zum 31.03.19 sind Ihre Werke im Rosenthal-Theater in Selb zu sehen.

4 teiliges Acrylbild von Susanne Werdin "roter Kreis" mit rot leuchtenden Zwischenräumen
Acrylarbeit "roter Kreis 2" von Susanne Werdin, 3 Rechtecke mit Zwischenräumen, die rot leuchten
Acrylarbeit "gelber Kreis" von Susanne Werdin, 2 Quadrate mit Zwischenraum, der gelb leuchtet
Acrylarbeit von Susanne Werdin in schwarz weiß - übereinander liegende Quadrate
3 Werke von Susanne Werdin am Treppenaufgang des Rosenthal-Theaters in Selb
Blick auf die Reihe "Quadrat in 7 Folgen" von Susanne Werdin
Tusche-Zeichnung von Susanne Werdin - Transformation vom Kreis zum Quadrat
Tusche-Zeichnung von Susanne Werdin